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Schlafstörungen erkennen: Symptome & Ursachen
Schlafstörungen sind weit verbreitet – Millionen Menschen in Deutschland leiden regelmäßig darunter, schlecht einzuschlafen, nachts aufzuwachen oder morgens unausgeruht zu sein. Doch nicht jede unruhige Nacht ist gleich eine ernsthafte Schlafstörung. Hier erfährst du, welche Arten von Schlafstörungen es gibt, welche Symptome typisch sind und wann du ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen solltest.
Was versteht man unter Schlafstörungen?
Schlafstörungen sind anhaltende Probleme beim Einschlafen, Durchschlafen oder bei der Erholung im Schlaf. Mediziner sprechen von einer Schlafstörung, wenn die Probleme mindestens drei Mal pro Woche über mehr als vier Wochen auftreten und die Lebensqualität beeinträchtigen.
Häufige Symptome schlechter Schlafqualität
- Lange Einschlafzeit (mehr als 30 Minuten)
- Häufiges Aufwachen in der Nacht
- Sehr frühes Erwachen am Morgen
- Gefühl, nicht erholt zu sein
- Tagsüber extreme Müdigkeit oder Sekundenschlaf
- Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
- Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen
Arten von Schlafstörungen
Insomnie (Ein- und Durchschlafstörungen)
Die häufigste Form der Schlafstörung. Betroffene können nur schwer einschlafen oder wachen in der Nacht mehrfach auf. Ursachen sind oft Stress, psychische Belastung oder schlechte Schlafhygiene.
Schlafapnoe
Hierbei kommt es zu Atemaussetzern im Schlaf. Typische Anzeichen sind lautes Schnarchen, Atempausen und extreme Tagesmüdigkeit. Schlafapnoe ist ein ernstzunehmender Risikofaktor für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Restless-Legs-Syndrom (RLS)
Unangenehme Missempfindungen in den Beinen, die nur durch Bewegung gelindert werden können. Führt zu häufigem Aufwachen und gestörter Schlafqualität.
Narkolepsie
Eine seltene neurologische Störung mit plötzlichen Schlafattacken am Tag. Oft verbunden mit Kataplexien (kurzer Verlust der Muskelkontrolle).
Parasomnien
Dazu gehören Schlafwandeln, Nachtschreck, Albträume und Zähneknirschen. Meist treten sie in bestimmten Schlafphasen auf.
Zirkadiane Rhythmusstörungen
Verschiebung der inneren Uhr, z. B. Einschlafen erst nach 3 Uhr nachts (Delayed Sleep Phase Syndrome) oder Probleme durch Schichtarbeit.
Ursachen von Schlafstörungen
- Psychisch: Stress, Depressionen, Angststörungen
- Physisch: Schmerzen, Hormonstörungen, neurologische Erkrankungen
- Lebensstil: Koffein, Alkohol, Bildschirmzeit am Abend
- Umwelt: Lärm, Licht, schlechte Matratze
- Medikamente: Bestimmte Antidepressiva, Kortison oder Blutdrucksenker können den Schlaf stören
Folgen unbehandelter Schlafstörungen
Chronischer Schlafmangel kann langfristig zu Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, geschwächtem Immunsystem und erhöhter Unfallgefahr führen. Auch die psychische Gesundheit leidet: Depressionen und Angststörungen können sich verschlimmern.
Selbsttest: Habe ich eine Schlafstörung?
Wenn du mehrere der folgenden Fragen mit „Ja“ beantwortest, solltest du deine Schlafgewohnheiten überprüfen oder einen Arzt konsultieren:
- Brauchst du länger als 30 Minuten zum Einschlafen?
- Wachst du mehrmals pro Nacht auf?
- Bist du morgens nicht erholt?
- Fühlst du dich tagsüber müde oder unkonzentriert?
- Hast du das Bedürfnis, ständig zu schlafen oder schläfst plötzlich ein?
Wann zum Arzt?
Du solltest ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, wenn Schlafprobleme länger als vier Wochen andauern, deine Leistungsfähigkeit beeinträchtigen oder gefährliche Situationen verursachen (z. B. Sekundenschlaf am Steuer).
Diagnose von Schlafstörungen
Ein Arzt kann eine ausführliche Anamnese durchführen, ein Schlaftagebuch auswerten oder ein Schlaflabor empfehlen, um Atemaussetzer, Bewegungen oder Hirnströme während der Nacht zu messen.
Behandlungsmöglichkeiten
- Verhaltenstherapie: CBT-I gilt als Goldstandard bei chronischer Insomnie.
- Medikamentöse Therapie: Kurzzeitige Einnahme von Schlafmitteln nur in Ausnahmefällen.
- Lichttherapie: Besonders bei zirkadianen Rhythmusstörungen wirksam.
- Entspannungstechniken: Atemübungen, Meditation, progressive Muskelentspannung.
Prävention: So beugst du Schlafstörungen vor
Eine gute Schlafhygiene ist die beste Vorbeugung: feste Schlafzeiten, dunkles Schlafzimmer, kein Koffein am Abend, Stressabbau und eine entspannende Abendroutine.
FAQ: Häufige Fragen
Wann ist schlechter Schlaf gefährlich?
Wenn er über Wochen anhält und zu Tagesmüdigkeit, Konzentrationsproblemen oder Stimmungsschwankungen führt.
Kann man Schlafstörungen selbst behandeln?
Bei leichten Problemen helfen Schlafhygiene, Bewegung und Stressreduktion. Bei anhaltenden Störungen sollte ein Arzt oder Schlafmediziner konsultiert werden.
Was ist die häufigste Schlafstörung?
Insomnie ist weltweit die häufigste, gefolgt von Schlafapnoe und Restless-Legs-Syndrom.